Der Baum, das Thema

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Leopard am Ufer des Chobe auf Baum

Der wohl bekannteste Baum ist der Weihnachtsbaum. Nach einigen Recherchen über seine Ursprünge habe ich aufgegeben, da es zahlreiche Theorien gibt.
Im Süden Namibias hat sich für uns Südwester die duftende Weißdornakazie Vachelia (Acacia) karoo als Weihnachtsbaum bewährt. Meine Großmutter bewahrte die Kerzen immer im Kühlschrank auf. Kurz vor der Bescherung wurden sie dann aufgesteckt, denn die extreme Dezemberhitze ließ die Kerzen bereits vorzeitig schmelzen und es gab ein trauriges Bild herabhängender müder Kerzenkadaver.
Ab September wird es warm, ab Oktober heiß, und im Dezember kehrt dann der touristenfreie und sehr heiße Frieden ein. Jeder Spaziergang im Feld wird von den schrillen Schallwellen der Zikaden begleitet und der Stinkbusch, übrigens ein Kaperngewächs, lockt die Klofliege mit üblem Geruch zur Bestäubung an. Barfuß laufen ist nicht mehr möglich, und Mütter rufen den Kindern die altbekannten Phrasen hinterher: „Wo ist dein Hut? Setz deinen Hut auf!“ und „Bist du eingeschmiert? Schau, wie Papa aussieht. Das passiert, wenn man sich nicht einschmiert“ usw. usw.

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Es ist auch die Zeit der weinenden Bäume und klappernden Büsche:
Geparde nutzen gerne die horizontalen Stämme des „Weeping Wattle“ Peltophorum africanum als Spielbäume, da sie ihre Krallen nicht zum Klettern verwenden können, aber elegant hoch in die Bäume springen können. Spielbäume sind der Treffpunkt der Geparde.
Leider wird dieser wunderschön gelb-blühende Baum auch als „weinende Akazie“ bezeichnet. Keine Ahnung, wer sich diesen unsinnigen Namen ausgedacht hat, da er zwar in der Familie Hülsenfrüchtler Fabaceae eingestuft ist, aber in der Unterfamilie der Johannisbrotgewächsen Caesalpinioideae beschrieben wird und nicht annähernd als Akazie bezeichnet werden sollte. Manche nennen den Baum „Tränenbaum“… könnte besser passen.
Es gibt auch noch den „Raintree“ Philenoptera violacea, ein wunderbarer Baum des Nordostens mit apfelblatt-ähnlichen Blättern, daher im deutschen auch „Apfelblatt“ genannt, und wunderschönen violetten Blüten.
Beide Bäume haben ihren Namen aufgrund der Larven der Rundkopf- oder Schaumzikade, auch als „spittlebug“ oder noch schöner als „frog-hopper“ bekannt, bekommen. Diese schäumen sich zum Schutz vor Feinden und wechselhaftem Wetter so ein, dass es unter den Bäumen nur so tropft.
Die Nymphe des „frog-hoppers“ zapft den Pflanzensaft saugend an, sondert ihn pulsierend ab und umhüllt sich mit schützendem Schaum. Dieser verhindert Austrocknung und tarnt die Nymphe vor Ameisen, parasitären Wespen und wohl auch dem Wetter.
Die Schaumproduktion erfolgt durch das Ausstoßen und Aufschäumen des Pflanzensafts aus ihrem Anus, ähnlich einem Cappuccino-Macher.
Also bitte merken… Die Bäume heißen nicht wegen hängender Blätter oder traurigem Aussehen so, sondern wegen der Tränen oder eher Ausscheidungen der „spittlebugs“.

In Namibia klappert es im Busche! Wer auf unserer Farm in den Monaten August bis Dezember einige Stunden für sich findet und spazieren geht, wird es hören. Die Schoten der Schwarzdorn-Trompetenbüsche Catophractes alexandri klappern so deutlich, dass die Nama dem Busch den Namen „Gabba“ gegeben haben, was so viel wie „klappern“ bedeutet. Übrigens klappert der Gabbabusch nur bis zum ersten Regen, denn dann blüht er trompetenschön weiß und bekommt schnell neue „kleine Boote“ als Schoten, die von den Kindern aus Südwest gerne zu Wasser gelassen werden.

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„Sei nicht enttäuscht, Angelica“

….wurde ihr gesagt, denn der Süden Namibias, vor allem die stundenlange Fahrt, galt als langweilig. Eine kurze Überlegung, ob sich der Süden Namibias denn lohnt, dieses öde Nichts, kaum Tiere, „ach watt“ und schon fällt der Süden Namibias aus der Reiseplanung… ein Fehler?
Wir hatten alle noch fast volle Gläser, der Gin Tonic wurde selbstverständlich „double“ eingeschenkt, und obwohl wir am Feuer saßen, musste nicht immer gesprochen werden. Das Feuer war schon unterhaltsam genug, und ich freute mich, dass die Gruppe unter Didis Führung so glücklich aus dem Süden Namibias zu uns auf die Farm, auf unser Leaflove – happy place, gekommen war. Didi erklärte die Sterne, und ich genoss es mal wieder, mich in Namibia verwurzelt zu fühlen – so fühlt man sich nur hier!
Morgen sollten Rinder begutachtet, Farmarbeit erklärt, Giraffen und Antilopen fotografiert und die Eigenheiten der Botanik im Süden erläutert werden. Übermorgen stand der Besuch auf der Farm Büllsport in der Naukluft an, da die Damen gerne auf den edlen Pferden der Büllsport-Zucht reiten wollten.
Beim Grillen, übrigens feinstes Lamm aus eigener Zucht meines 8-jährigen Sohnes, kam das Gespräch auf die gerade neu geborenen Zwillinge seiner besten Aue, „Flecki“ genannt. „Seine Büchse streut wohl ein wenig“, kommentierte, ich denke es war Jeannette, die Kompetenz des Bocks.

Es wurde viel gelacht… und über ihre Reise in den Süden Namibias, meiner Meinung nach übrigens „das echte Südwest“, fielen die folgenden Kommentare:

  • „Unsere Reise war ein Traum, und ich habe auch Didi schon gesagt, dass sie in der Gedächtniskommode in das Schubfach für besondere Köstlichkeiten kommt.“
  • „Das Gefühl von Freiheit! Denn wo fährt man hunderte von Kilometern und begegnet nur einem Auto?“
  • „Luxusparadies mitten in der Dünenwelt… phantastisch und kaum vorstellbar.“
  • „Sehr wohl habe ich mich bei Thorsten und Lynn in Namtib gefühlt. Kommentar Thorsten: Wo hat man eine Auffahrt von 12 km?“
  • „Die Liebenswürdigkeit und Zugewandtheit der Menschen.“
  • „Als persönlicher Gast aufgenommen zu werden, tat gut. Euer Engagement und deine Liebe zu eurem Land sind und bleiben unvergessen. Am liebsten wäre ich geblieben!“

Hier der Link zu dieser Reise

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Uganda… seid schlau und kommt mit! Wir hatten im Juni eine superschöne Testreise nach Uganda gemacht. Im Juli 2024 wollen wir das Ganze wiederholen, schaut doch mal rein. Wer Lust hat, die schönen Bilder der letzten Reise zu bewundern oder den Reisebericht zu lesen, sollte hier mal etwas Zeit verbringen. Wichtig zu wissen ist auch, dass wir Gebiete abdecken, die auf den üblichen Reisen nicht immer vorkommen, die Gorilla- und Schimpanzen Permits bereits eingeschlossen und garantiert sind und die Unterkünfte gut und getestet sind.

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Herzlichen Dank an Birdingtours, dass sie uns als lokale „Exekutive“ für optimale Birdingreisen in Namibia nutzen, die wissen halt wer hier die Besten sind :-). Im November mussten die werten Gäste zwar der trockenen, brütenden Hitze trotzen, aber wir haben extrem viel Spezielles gesehen. Fast alle „Namibian Specials“ wie der Namibschnäpper, die Rot-Dünenlerche, das Hartlaubfrankolin und alle anderen konnten wunderbar gesichtet werden. Auch Bindenfischeulen, Narina Trogon und seltene Afrikanische Bekassinen fanden neben den unterschiedlichsten Antilopen, Giraffen, Zebras (hier zwei Arten mit zwei Unterarten), Dickhäutern und Raubkatzen ihren Weg auf Listen und Speicherkarten. Hierzu gibt es auch einen Reisebericht.
Rainer Stoll von Birdingtours hat uns sogar auf der Farm besucht, zwei „lifer“ gesehen und viele Gespräche geführt, wie man aus der Erde einen besseren Ort schaffen, nachhaltiges Reisen fördern und die Natur schützen kann. Bemerkenswert ist, wie sehr sich Rainer für die Natur einsetzt und um eine Balance im Tier-Mensch-Natur-Wirtschaft-Konflikt bemüht ist.
Die Reise im September 2024 ist schon ausgebucht, aber ich kann die Reise im Februar 2025 sehr empfehlen und die Reise im November 2025 ebenfalls.

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Ganz wichtig, ich bastel bestimmt wieder die eine oder andere Zubuchertour nach oder während der Messe im Januar zusammen. Wer also Lust hat sich anzuschliessen sollte regelmässig auf unseren Join-us Seiten spazieren gehen… don’t forget!

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Naturschutz im Tourismus ist oft nur ein Lippenbekenntnis, das als „greenwashing“ endet. Ich möchte hier nicht ausführlich über Richtig oder Falsch philosophieren, aber eines steht sicher fest: Wer das Land schützt, bewahrt den Lebensraum und damit alle dort lebenden Tiere.
Am Wochenende waren wir zu Gast auf den Farmen der Ondili Lodges. Lisa führt ein erfolgreiches Designstudio und schätzt Kunst sowie eine designaffine Kundschaft, aus der oft Freundschaften entstehen und man sich auf dem Lande heimsucht – typisch für Namibia.
Ich liebe es, durch „untouched and re-established“ Gebiete zu fahren. Dabei beobachte ich, wie seltene Gräser nicht rücksichtslos abgefressen werden, Bäume von Giraffen behutsam angeknabbert werden und nicht von Einheimischen niedergehauen werden, Löffelhunde ihre Scheu vor Fahrzeugen verlieren und auf den Feldern eine Ruhe vor der Hand des Menschen herrscht.
Da der Eigentümer beträchtliche Summen in seine Lodges investiert, viele Arbeitsplätze schafft und es „superschön für seine Gäste haben will“, haben diese Lodges ihren Preis und sind nicht für jedermann zugänglich. Nach einem kurzen, sympathischen Austausch kam es ungefähr auf ein „Mach mir als Direktanbieter aus Namibia einen guten Preis“ hinaus.
Ein Mann des Wortes – gesagt, getan – und so entstand die „Ondili Meumbo“ Reise, die Top-Qualität an erstklassigen Orten zu einem unschlagbaren Direktpreis bietet. Vorläufig bieten wir sie als geführte Individualreise und unter „Ondili Natura“ als Selbstfahrertour an, aber bald sollen ein oder zwei Terminreisen für Zubucher folgen.

Ach, und zu guter Letzt, bald ist Messezeit. Wie jedes Jahr auf der CMT in Stuttgart wird Albert auch am 10. Tag noch freundlich sein. Wir sind in Halle 4, Stand 4A01.

Frohe Weihnachten euch allen und DANKE für all die super Empfehlungen, aus denen nun in 2024 schöne Tierfotosafaris, Südentouren, hochwertige Natursafaris und auch Birdingtouren entstanden sind. Danke, danke, danke!
Euer Albert

PS: Hier in Namibia ist es zur Zeit nicht nur sehr, sondern brütend heiß! Da fällt mir grad die Story meines Großvaters ein, als „Deutschlandbesuch“ (so hieß das tatsächlich damals… lange vor es den Tourismus gab) meinte, dass es mit 45° im Schatten ja gar nicht mehr erträglich sei.
Er meinte nur: „Bist ja auch blöd, warum gehst Du dann in Schatten“!?

Zuletzt aktualisiert am 18. Februar 2024 durch Albert Voigts von Schütz

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