Unscheinbar stehen Klippspringer an den steilen Hängen des südlichen Afrika. Sie sind perfekt getarnt und oft übersehen. Wanderer bekommen diese flinken Bergsteiger öfters zu sehen, immer mit staunendem Gesichtsausdruck, denn es scheint schon fast unmöglich so schnell auf glattem steilen Fels unterwegs zu sein.
Das letzte Glied am Fußgelenk soll „andersrum“ angeordnet sein… so können Klippspringer, und das wohl als einzige Antilope, auf den Zehenspitzen, eher Hufspitzen, gehen und springen. Sie sprinten förmlich steilste Hänge hoch und man fragt sich, ob sie das „Polsterfell“, welches vor Sturzverletzungen schützen soll, überhaupt brauchen.
Die Spur, auch Fährte genannt, ist klein und besteht aus zwei rundlichen Abdrücken, also leicht von anderen Paarhufern zu unterscheiden. Wir sehen diese Spuren logischerweise nur in den sandingen Stellen der Täler, wo auch das nötige Grünzeug zum Verzehr wächst.
Jagd auf Klippspringer
Das Fleisch ist schmackhaft, das dichte Fell aus borstigen hohlen Haaren eignete sich gut für Sattelpolster und brachte auch sonst ein begehrtes Leder. So hat der Mensch schon starke Spuren in einigen Klippspringer Populationen hinterlassen. Obwohl Klippspringer nicht bedroht sind, hat man sie im ost-afrikanischen Bereich fast ausgerottet, übrigens sollen bei den östlichen Unterarten auch weibliche Tiere Hörner tragen, ich habe es jedoch noch nicht so gesehen.
Trophäenjäger legen großen Wert auf die Böcke und zahlen bis zu € 900,- für einen Abschuss; ob Kleinantilopen, welche nicht „managebar“ sind, überhaupt zur Jagd freigegeben werden sollen, ist jedoch ein Thema für sich…
In Namibia, unser gutes Namibia mal wieder, sind sie noch häufig zu sehen… kommt doch mal mit uns in die Wüste, dann zeigen wir Euch was hier so alles lebt 🙂
wo sind die bloß?
Mich faszinieren diese Antilopen, da sie ich immer wieder erinnern, wie unaufmerksam wir Menschen sind…
Ist man nämlich im Erongo, oder in der Mondlandschaft im Swakop- und Khanrivier unterwegs, bemerkt man sie meist erst auf der Flucht. Steht das Tier offensichtlich in der Felswand, dauert es einige Zeit bis alle im Fahrzeug es „gefunden“ haben… frustriert wird dann erklärt wo genau das Tier steht. Erleichtert wundert man sich dann, wie blind man doch ist. Wandern wir in den Schluchten der Naukluft, werden wir oft erst durch deren lauten Warnpfiff auf die Klippspringer aufmerksam. Es sind meist zwei oder drei Tiere, manchmal mehr. Die „Ehepaare“ sind offensichtlich länger verheiratet und markieren ihre Gebiete mit Dung-Latrinen, auf denen auch mit Urin markiert wird, und mit der stark ausgeprägten Drüse unter den Augen. Zwischen den Hufen sollen auch Drüsen vorhanden sein…
Felsenadler scheuen sich nicht, die Lämmer der Klippspringer anzugreifen. Leoparden und der Wüstenluchs sind erfolgreiche Jäger und ebenfalls in den Bergen Namibias unterwegs.
Wir waren am Sonntag im Khan Trockenfluß unterwegs. Eine selten wunderbare Geologie mit phantastischen Landschaften. Obwohl es hier so karg ist, durften wir einige Klippspringer beobachten, aber auch das Damara Erdhörnchen, übrigens ein Einzelgänger, und bei der Mittagspause sogar diesen „Buquet’s vagrant“, oder „Green-eyed monster“ Schmetterling.
So… ich mach mich auf nach Uganda… sitz grad am Flughafen… näheres zu grünerem und hoffentlich buntem Gesichteten aus dem Juwel Afrikas kommt also bald.
albert
Zuletzt aktualisiert am 1. Juni 2024 durch Albert Voigts von Schütz