Nashörner, es war schön mit Euch

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Spitzmaulnashorn

Der Staat versagt, aber nicht nur unserer! Wir brauchen Euer Verständnis und Hilfe!

Als die Wilderei auf unserem Schutzgebiet begann, konnte die Polizei den Wilderer bereits stellen, bevor wir überhaupt wussten, dass unsere Nashörner bereits mit zahlreichen Schussverletzungen einer AK-47 voller Panik im Feld umherirrten.


Nashörner können sehr schlecht sehen, aber hören und riechen dagegen sehr gut. Der Wilderer schleicht sich leicht an und hat, mit dem am Tage schlafenden Tier, ein leichtes Spiel.
Warum tut er das?
Der Wert des Horns ist phänomenal hoch, etwa das 40-fache von dem, wofür ein Nashorn auf dem Wildmarkt verhandelt wird.
Das Bedürfnis nach Nashorn scheint unersättlich, sei es angeblich medizinisch, oder das übliche Problem mit dem Status, Produkte davon zu besitzen.
Die Wilderei wird niemals aufhören!
Die Ironie ist, dass just wegen dem illegalen Status des Nashorns dieser Wert in solch exorbitante Höhen getrieben wird.
Ironisch ist auch, dass inzwischen mit Wildschutz, der offensichtlich kläglich versagt, so viel Spendengeld verdient wird, dass starke Naturschutzorganisationen von diesem Idealismus leben und ihre Existenz von diesem Status der Illegalität abhängt.
Das Horn wächst relativ schnell, ca. 8 cm pro Jahr, und kann alle paar Jahre gut „geerntet“ werden.
Seit vielen Jahren werden bereits Hörner entfernt, um die Wilderer zu entmutigen, die Tiere zu töten. Trifft der Wilderer jedoch auf ein enthorntes Tier, entdeckt er oft trotzdem etwas Restmaterial an der Basis und weiß, dass dieses Produkt Seltenheitswert hat. So werden auch diese Tiere erschossen.

Tonnenweise, es sind über 40 Tonnen, Hörner lagern in abgesicherten Scheunen.
Zahlreiche Wildfarmen sehnen sich nach der Möglichkeit, Handel mit dem Horn der Nashörner treiben und die Nashörner dadurch nachhaltig und stärker finanziert schützen zu können.
Der Markt wäre bei einer Legalisierung sofort überflutet, der Wert sofort relativiert und das Nashorn mit sofortigem Effekt vor der Gier uns Menschen sicher.

Auf der Convention of International Trade of Endangered Species (CITES) wird durch ein Abstimmen der Politiker 183 Länder über die Legalisierung des Nashornhandels abgestimmt.
Nur 11 dieser Länder haben überhaupt Nashörner und fast alle Nashörner leben nur in 2 Ländern.
Machtlos ist Namibia also der ungebildeten Willkür dieser Länder ausgesetzt.
Ist das gerecht, ist das richtig?
Haben wir es hier etwa mit einer gewissen Arroganz zu tun?

Übrigens war der Wilderer, der unsere Nashörner erschoss und verletzte, bald wieder auf freiem Fuße. Sein Anwalt war sehr effektiv und offensichtlich sehr gut bezahlt. Die Rechtssysteme Afrikas sind nicht in der Lage, diese Kriminellen schnell hinter Gitter zu bringen, aber auch wenn, wer ist denn wirklich Schuld?
Wir konnten unsere Nashörner nicht mehr schützen, da wir uns keine „Anti-Poaching Unit“ leisten konnten und nicht ständig mit dem Gedanken leben wollten, dass sich bewaffnete Menschen auf unserem Wildnisgebiet befinden. So haben wir damals die Nashörner abgegeben und sie wurden in verschiedenen Nationalparks ausgewildert… wo sie nun weiterhin gewildert werden, weil sie eben das Gold auf der Nase tragen.

Vielleicht sollten wir etwas lauter rufen, denn in der Tat steht Afrika gerne für Euch bereit, ob es um Urlaub, Bodenschätze, Fisch oder landwirtschaftliche Produkte geht, aber irgendwann, irgendwann, bevor es zu spät ist… sollte man sich endlich auch auf Augenhöhe begegnen.

Sehr gern zeigen wir Euch diese wundervollen Tiere, ob Breitmaul- oder Spitzmaulnashorn, in verschiedensten wunderschönen Landschaftskulissen. Wir hoffen nur, dass unsere Kinder auch Euren Kindern diese Freude bereiten können, wahrscheinlich jedoch nicht.

Zuletzt aktualisiert am 18. Juli 2023 durch Albert Voigts von Schütz

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5 Kommentare

  1. Guter Betrag – leider ist es genauso! Bitte teilen, teilen, teilen um vielleicht die Awareness der einzelnen Staaten und Bevölkerungen doch noch zu beeinflussen… Lg

  2. Es ist sehr Richtig das der Bestand an Nashorn in den Lagern verkauft gehört.
    Der Bestand an Elfenbein in den Lagern gehört ebenfalls verkauft und nicht verbrannt,
    dann wird der Markt überschwemmt und die Illegale Jagd und Wilderei findet ein Ende.
    Leider aber gibt es zu viele Korrupte Menschen die dabei etwas zu sagen haben.
    Die Korrupten Personen gehören ausgeforscht und hart Bestraft, solange das nicht gemacht wird
    ist kein Ende in Sicht.

  3. Man sollte wirklich aus dem offensichtlichen Versagen der bisherigen Strategie, über eine Änderung der Rahmenbedingungen nachdenken und zwar schnell. Wenn das Horn durch eine „Bewirtschaftung“ des Nashornbestandes an Wert verliert, sollte das in aller Interesse sein. Zudem führt es, wie Albert richtig schreibt, mit Sicherheit zu einem effektiven Schutz durch Managementmaßnahmen, die sich bezahlt machen bzw. weniger aufwändig wären, weil der Jagddruck nachließe.
    Ähnlich könnte die Situation bei Elefanten sein. Einige Länder wissen nicht wohin mit ihnen und andere haben schon alles abgeschossen und verjagt.

  4. Hallo Albert,
    toller Bericht über die Nashörner, leider sind nicht alle deiner Meinung. Ich bin davon auch noch nicht so wirklich Überzeugt ob das mit der Legalität so hinhaut. Aber dennoch bleibt zur Zeit nur eines, der Schutz der Rhinos. Aus diesem Grund habe ich schon 2011 mit Freunden den Verein Go for Rhino e.V. gegründet. Wir unterstützen eine Rangereinheit in einem Kommunalen Reservat in Kwa Zulu Natal mit etwa 20000 Eoro im Jahr. Der Erfolg gibt uns Recht. Seit über 4 Jahren wurde kein Nashorn mehr gewildert. Und das obwohl die Wilderer sich verstärkt in Südafrika vom Krüger zu den Privaten Reservaten hingewendet haben

    • Danke Karl-Heinz,
      Ich freue mich sehr, dass Du an der Diskussion teilnimmst. Ich kenne einige Farmer in meiner Umgebung, welche keinen Nutzen aus ihren Nashörnern ziehen und auf Hilfe angewiesen sind diese überhaupt noch halten zu können. Die Erfolge Eurer Projekte sind kurzfristig und zu sehr auf Eure Unterstützung und Finanzen angewiesen. Nachhaltig würde bedeuten, dass Einheimische direkten finanziellen Nutzen aus einem Tier ziehen und den Schutz damit finanzieren können. Ich bewundere und respektiere Euren direkten Einsatz, Euer Engagement, aber nimmt man die steigende Armut, die stetig wachsende Bevölkerung und stark steigenden Wert der Hörner unter die Lupe, wird es keinen anderen Weg geben als die Legalisation. Was passiert, wenn die Quelle des ausländischen Gebers versiegt, das Bedürfnis nach Nashorn jedoch weiterhin bleibt? Afrika muß dringlichst aus der Bittstellung befreit werden! Leider ist jeglich finanzielle Unterstützung dieser Art und sonstiger Entwicklungshilfe zwar nobel, nett und anständing, aber in gewisser Weise leider auch eine Demütigung Afrika gegenüber… Die Welt verhält sich immer noch überheblich und unsere Führer in Afrika sträuben sich dagegen, sind gedemütigt und befreien sich leider in der Suche nach Freunden, welche sich östlich und nicht unbedingt in bester Stimmung aufhalten. Ein Thema für einen Kasten Bier oder zwei, am besten am Feuer 🙂

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